Wolkenkratzer in Deutschland Hohe Riesenhäuser werden oft Punkt-, Turmhäuser oder auch Wolkenkratzer genannt. Die größten europäischen Wolkenkratzer stehen in Frankfurt am Main. Der Messeturm und das Gebäude der Commerzbank prägen den Antlitz dieser Stadt. Der Messeturm hat 70 Etagen mit 51 Geschossen und 61000 Quadratmeter vermietbarer Fläche. Am 1. März 1990 wurde Richtfest gefeiert und im August 1991 stand das Bürohochhaus schlüsselfertig da. Wenn Frankfurt eine moderne Stadt sein möchte, müsse sie Hochhäuser bauen, schrieben die Zeitungen. Weiter wurde mitgeteilt, der Messeturm sei vom Deutsch-Amerikaner Helmut Jahn geplant und vom Architektenbüro aus Chikago betreut. Das Haus unterscheidet sich markant von anderen Stadtbauten. Seine Erscheinung knüpft an die Architektur amerikanischer Wolkenkratzer an, besonders in der klassischen Baukörperunterteilung: Sockel, Turmschaft und Spitze. Der Sockel hat 4 Eckstützen und im Grundriss ist das Gebäude quadratisch. Die gesamte Infrastruktur mit Leitungen für Strom, Wasser, Abwasser, Klima und Heizung befinden sich im achteckigen Innenkern. Es gibt natürlich Aufzüge und Treppenhäuser zusätzlich. Der Kern wurde in Gleitbauweise errichtet. Ein Bauarbeiter erzählt: rund 58000 m³ Beton und 10000 t Bewehrungsstahl seien verarbeitet worden. Der Gleitvorgang sei unterbrochen worden, um den Abbindeprozess des Stahlbetons nicht zu stören. Dabei konnte man die Fassade montieren. Die Fassade hat festverglaste Alu-Fenster mit verspiegeltem Sonnenschutz-Isolierglas. Die ganze Fassade hat Granitverkleidung. Alle Elemente werden verschraubt und mit Dämmplatten versehen. Die Fassade ist so konstruktiv konzipiert, dass sie allen technischen Anforderungen entspreche. Mit dem Messeturm könnte man von einem Rekord sprechen, wenn es Sir Norman Foster nicht gäbe. Dieser britische Stararchitekt gilt als "Priester der High-Tech". In seinem Interview sagte er, es gehe ihm nicht um Rekorde, sondern um ein Öko-Haus. Er ist ein Pragmatiker. Wo und was er auch immer entwarf, sei es in China oder in Japan, immer ist die Leichtigkeit der Form seine Hauptidee. Der btitische Architekt meint, schöne Architektur könne überall sein. Auch ein Bankhochhaus. Es sei zukunftsorientiert, größtmöglich energiewirtschaftlich, mit Grünflächen, Gärten und Oasen. Aus dem höchsten Bürohaus Europas hat Foster eine Gartenlandschaft gemacht. Das Rückgrat des Bauwerkes ist mit hängenden Gärten umgeben. Der Gartenflügel steht neben den Büroflügeln. Die Fassade wurde zum großen Lichtfenster. Überall grüne Flora, von allen Seiten Tageslicht. Jeder der 1200 Räume ist auf natürliche Weise zu beleuchten und zu belüften. Für den Bau der Commerzbank benötigte man 19000t Stahl und 65000 m3 Beton, 41 km Leitungen wurden für die Heizung verlegt, 60 km Rohre für Klimatisierung und 850 km Kabel für die 3000 Telefone und Computer. Das ganze Projekt hat 400 Millionen Mark gekostet. Heute ist das 45 geschossige Gebäude im Zentrum Frankfurts eine Arbeitsstätte für etwa 2400 Menschen. Nachübungen zum Text B Übung 1. Finden Sie im Text deutsche Äquivalente folgender Wortverbindungen. придавать облик, связывать с архитектурой, характерно отличаться, прочно остекленные алюминиевые окна, зеркальное солнцезащитное изолирующее стекло, облицовка из гранита, соответствовать всем техническим требованиям, легкость форм, энергосберегающий, освещать естественным образом, ориентированный на будущее. Übung 2. Suchen Sie im Text Sätze, wo –es sich um den Messeturm geht; –es sich um Bauweise und einzelne Bauprozesse handelt; – die Rede von den einzelnen Baukörpern des Messeturms ist; – vom britischen Architekten, seiner Tätigkeit gesprochen wird; – über den Öko-Wolkenkratzer berichtet wird. Übung 3. Antworten Sie auf folgende Fragen zum Text. 1. In welcher deutschen Stadt stehen die größten Wolkenkratzer Europas? 2. Um welche Bauten geht es? 3. Wer hat den Messeturm projektiert? 4. Welche Tradition wird im Bau des Messeturms fortgesetzt? 5. Was ist Ihnen über Sir Foster bekannt? 6. Was ist für den Engländer beim Bau von Wolkenkratzern typisch? 7. Vergleichen Sie die Zahlen im Text und sagen Sie, bei welchem Bauwerk ist der Aufwand größer? 8. Welches Haus ist höher? Übung 4. Versuchen Sie den Text zu interpretieren. III. TEIL C. Übersetzen Sie schriftlich folgenden Text. Wenn es nötig ist, gebrauchen Sie dabei das Wörterbuch. Pyramidenbau Der Pyramidenbau ist, gemessen an den damaligen primitiven technischen Hilfsmitteln, ein Wunderwerk der Ingenieurkunst. Da Eisen noch unbekannt war (die Eisenzeit beginnt erst etwa 1500 Jahre später, um 1000 v. u. Z.), arbeiteten die Ägypter ausschließlich mit Kupfer- und Bronzewerkzeugen, außerdem mit Hebeln, Rollen, der schiefen Ebene, Lot und Winkelmaß. Zugtiere waren Rind und Esel, denn auch das Pferd kam erst 1000 Jahre nach der Pyramidenzeit nach Ägypten. In der Cheopspyramide, deren Höhe 146 m und deren Kantenbreite 230 m beträgt, wurden rund 2 300 000 Steinblöcke verbaut. Jeder Block hat ein Gewicht von 100 Zentnern. Wie der griechische Historiker Herodot berichtet, arbeiteten 20 Jahre lang 100 000 Menschen an dieser Pyramide. Diese Angabe mag annähernd richtig sein, denn aus den ausgegrabenen Arbeitsbaracken konnte man errechnen, dass allein 4000 Steinmetzen das ganze Jahr über beschäftigt waren. Der Arbeitsablauf war fast militärisch organisiert. Es gab Mannschaften zu je 1000 Mann, Wachen von je 200 Mann, die wieder aus Gruppen zu zehn Mann bestanden. Der zum Bau verwendete Kalkstein stammt aus den Brüchen in der Nähe von Gizeh. Die schweren Blöcke wurden aus dem Felsen gelöst, indem die Ägypter Löcher in den Stein bohrten, sie mit Holzpflöcken ausfüllten und das Holz so lange mit Wasser begossen, bis es quoll und den Stein in der gewünschten Form aus dem Fels sprengte. Man lud die Blöcke auf Schiffe, die sie in die Nähe des Bauplatzes transportierten. Hier hob man sie mit Hilfe langer Stangen auf hölzerne Schlitten oder Rollen. Tiere und Menschen zogen dann die Steine bis zum Fuß der Pyramide. Der Wüstensand wurde mit Wasser besprengt und so gleitfähig gemacht. Allein mit menschlicher Arbeitskraft bewegte man die Steine Stufe für Stufe in die Höhe. Auf Steinhaufen von unterschiedlicher Größe wurden kleine Steinkegel gesetzt. Ein Balken, auf diese Steinkegel gelegt, konnte ohne große Kraftanstrengung nach allen Seiten gedreht werden. Die Steinblöcke wurden auf einen unten abgerundeten Stein gesetzt. Man hob den Block langsam in die Höhe, indem unter den abgerundeten Stein von beiden Seiten Holzkeile geschoben wurden. Neuere Berechnungen ergaben, dass bereits zehn Männer jeden Stein in die gewünschte Lage bringen konnten. Als ältestes, heute noch erhaltenes Weltwunder kann man die ägyptischen Pyramiden bezeichnen, um 2900 v.u.Z. erbaut. УЭ-5 Zusammenfassung. Kontrolltest |